Pflichtlektüre für jeden Klavierkäufer: John Ruskin engl.Sozialreformer 1819-1900 und seine Betrachtung über “Billige Handelsgüter”
John Ruskin * 1819 in London † 1900 war ein englischer Schriftsteller, Maler, und Sozialphilosoph.
Hier zitiere ich seine Betrachtung über die Schnäppchen und andere wirtschaftliche Zusammenhänge.
Meiner Ansicht nach hat dieses Zitat in der heutigen Wirtschaft – weit über 100 Jahre nach seinem
Erscheinen – erst seine eigentliche Gültigkeit erlangt. 😉
Es gibt kaum etwas in der Welt, das nicht irgend jemand ein wenig schlechter machen kann und
etwas billiger verkaufen könnte. Und die Menschen, die sich nur am Preis orientieren, werden
die gerechte Beute solcher Machenschaften.
Es ist unklug, zuviel zu bezahlen, aber es ist noch schlechter, zu wenig zu bezahlen.
Wenn Sie zuviel bezahlen, verlieren Sie etwas Geld, das ist alles. Wenn Sie dagegen zu wenig bezahlen,
verlieren Sie manchmal alles, da der gekaufte Gegenstand die ihm zugedachte Aufgabe nicht erfüllen kann.
Das Gesetz der Wirtschaft verbietet es, für wenig Geld viel Wert zu erhalten.
Nehmen Sie das niedrigste Angebot an, müssen Sie für das Risiko, das Sie eingehen, etwas Geld zurück legen.
Und wenn Sie das tun, dann haben Sie auch genug Geld, um für etwas besseres zu bezahlen.
Warum ich das veröffentliche, fragen Sie?
Ich möchte Sie gerne beraten, um herauszufinden und um Ihnen zu zeigen was das richtige Instrument für Sie ist.
Nichts gegen Klavierlehrer oder “mein Freund spielt gut Klavier”, aber kaum einer von denen kann ein Instrument
wirklich beurteilen, was es wert ist, wie der technische Zustand ist und vor allem – wie lange es noch spielt.
Sprechen Sie mit uns – wir beraten Sie gerne!
Über das Alter der Instrumente : Kleine Lektüre mit Fachbegriffen über die Technik und Empfehlungen für den Kauf von gebrauchten Instrumenten:
Vom Alter der Instrumente
In unserer über 30-jährigen Erfahrung haben wir Erfahrungen über Zustand, Reparaturen und über die Lebenserwartung der Instrumente machen dürfen.
Das Alter eines Instruments spielt eine geringere Rolle als sein Zustand.Die Regel, dass ältere Instrumente nichts taugen, kehrt sich in der heutigen Zeit bereits fast ins Gegenteil um.
Ältere Instrumente wurden für “die Ewigkeit” gebaut – die neueren für die Wirtschaft…Wie kann man den Zustand feststellen?
Die wichtigsten Komponenten: Stimmwirbel, Saiten, Mechanik, Filze, Klangkörper, Klaviatur, Gussrahmen.
Von den Stimmwirbeln und den Saiten ist die Stimmhaltung des Instruments abhängig. Wenn es ausgetrocknet wurde kann es die Stimmung nicht mehr halten.Basssaiten können taub werden oder rasseln, wenn die Kupferumspinnung des Kerndrahtes lose wird.
Die Mechanik besteht aus tausenden Teilen.
“Es gehen noch alle Tasten” ist eine nichts sagende Feststellung. Repetition, Auslösung, Tastenspiel, Fänger etc. sind Fachwörter die auch nur von Fachleuten beurteilt und eingestellt werden können. Vertrauen sie diesen!
Die Filze: Die Hämmer schlagen gegen die Saiten – Filz gegen Metall – da hat Filz die schlechteren Karten – es bilden sich Rillen in den Hämmern bzw. die Hämmer werden abgespielt. Jedes Instrument hat diese Spuren – manche sind marginal – andere irreparabel.Die Dämpferfilze sollten parallel und gleichzeitig bei Pedalbetätigung abheben, sie sollten auch beim Aufsetzen keine außergewöhnlichen Geräusche machen bzw. die Saiten natürlich auch wieder dämpfen.
Der Klangkörper besteht im Wesentlichen aus dem Resonanzboden und den Stegen. Diese Teile sollten rissfrei sein. Aber auch hier gilt: Es gibt marginale Risse, die das Klangverhalten nicht beeinträchtigen – andere, die das Instrument unbrauchbar machen.Die Klaviatur war früher Elfenbein – oft bereits mit Kunststoff neu belegt. Sie sollte eben sein, Die Tasten haben alle ein geringes Spiel auf Ihren Lagern, den Tastenstiften. Wenn das Spiel zu viel wird, die Garnierungen ausgespielt sind, fühlt sich die Klaviatur unpräzise oder schwammig an bis hin zu Klappergeräuschen.
Der Gussrahmen ist das schwerste Teil im Instrument. Seine Aufgabe ist es den Saitenzug je nach Instrumentengröße und Bauart von 10 bis 15 Tonnen stabil zu halten. Sollte dieser ein Riss oder Sprung haben, liegt in den meisten Fällen ein Totalschaden vor.
Wenn Sie diesen Ratgeber bis hierher gelesen haben, werden Sie dadurch natürlich nicht zum Experten für gebrauchte Instrumente. Tatsächlich sind viele Gebrauchte in passablem Zustand. An dieser Stelle ist es wichtig, Ihre Bedürfnisse und Ihr Fachwissen klar zu erkennen. Wenn Sie nicht beurteilen können, ob das Instrument im Zustand für Sie das richtige ist, greifen Sie auf den Rat von Fachleuten zurück.
Um mit Bob Pierce zu sprechen, dem bekanntesten amerikanischen Pianosachverständigen:
Der Rat eines Fachmanns kostet Sie weniger als die Instandsetzung eines defekten Instruments…
Wenn Sie weitere Fragen an uns haben, melden Sie sich bitte per email bei uns. service@klaviersalon.deWir werden ihre Fragen so gut wie möglich beantworten.
Hinweis : Wir können und werden auch nicht im Ausnahmefall den Wert eines Instruments schätzen, wenn wir es nicht besichtigt haben.